Fixpunkt, erschienen in der RZ am 14.02.2025:Liebe im Blick haben


Wie der Nikolaustag im Dezember und der Martinstag im November begehen viele Menschen heute den Valentinstag. Der Gedenktag eines Heiligen ist Anlass für etwas Besonderes. Bei Martin und Nikolaus stehen die Kinder im Mittelpunkt von Tradition und Brauchtum. Am Valentinstag stehen die Paare, die Verliebten, und die Liebenden im Fokus.
Auch wenn nicht ganz klar ist, welcher der beiden Heiligen namens Valentin ausschlaggebend für Brauchtum und Tradition ist, und trotz der spärlichen Informationen, die wir dazu finden können, hat sich dieser Gedenktag über die Jahrhunderte zu einem Tag für die Paare und alle Liebenden entwickelt. Die Angebote in Gastronomie, Floristik- und Wellnessbranche für diesen Tag sind groß. Liebe ist etwas Besonderes, ist etwas Schönes, das darf man sich immer wieder bewusst machen, nicht nur am Valentinstag.
Für uns Christen ist die Liebe etwas sehr Kostbares, denn im 1. Johannesbrief können wir lesen: „Gott ist die Liebe“. Gott selbst ist es, der uns Menschen liebt. Und wenn wir dies spüren, ermutigt uns das auch, diese Liebe weiter zu schenken. Bei einem Menschen, den man gerne hat, fällt das leichter als bei jemandem, mit dem man vielleicht gerade in einem Konflikt steht, oder dessen Nähe einem unangenehm ist.
So können wir im 1. Johannesbrief lesen: „Darin besteht die Liebe: Nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt (…) hat“ (1. Johannesbrief 4, 10). Die Initiative für die Liebe liegt also immer bei Gott. Er ist der, der uns seine Liebe zuteilwerden lässt, egal ob ich in einer Beziehung lebe, oder alleinstehend bin. Ich glaube, es ist die Herausforderung unseres Lebens, diese Liebe Gottes im eigenen Leben zu entdecken, da wo es schön ist, wo vielleicht die berühmten „Schmetterlinge im Bauch“ zu spüren sind, aber auch da, wo sich das Leben mit seinen Schwierigkeiten und Schicksalsschlägen zeigt. Ich glaube, dass diese Botschaft Halt und Hoffnung geben kann für das Leben. Gott ist schon da mit seiner Liebe, ich darf bzw. muss sie nur entdecken.
Ich wünsche uns allen, egal ob wir in einer Beziehung oder alleinstehend leben, dass wir in den Höhen und Tiefen des Lebens den Blick für die Liebe nicht verlieren und immer wieder spüren, dass wir (von Gott) geliebte Menschen sind, und aus der Kraft dieser Liebe unseren Lebensweg gehen.
Pfr. Christian Adams, Pfarrei Vorderhunsrück St. Hildegard Emmelshausen