Atelier in der Kirche: Gegen Schwarz weiß, Farben bekennen

„Wir spüren, wie dieser Ort, an dem seit Jahrhunderten gebetet und musiziert wird, hilft in die eigene Innerlichkeit zu kommen.“ sagt Jörg Frank, der die Gruppe bei der malerischen Umsetzung unterstützt. Jeder sucht sich seinen Ort im großen Kirchenraum aus und bereitet seinen Arbeitsplatz vor. Am Freitagabend trifft man sich zu einem Imbiss in der Kirche und stimmt sich auf das Thema ein. „Wir machen hier keinen Malkurs und man muss auch nicht malen können“, erklärt Pastor Joachim Fey, der die spirituelle und theologische Begleitung der Gruppe verantwortet. „Wir versuchen anhand des Themas die scharfen Gegensätze dieser Zeit zu erkennen und suchen nach einem Weg, anders damit umzugehen. Oft finden wir ihn im Ergebnis der malerischen Umsetzung.“
Am Samstag herrscht fast eine klösterliche Atmosphäre im Kirchenraum, wo überall konzentriert gemalt wird. In der meditativen Stille kann jeder seine ganz individuelle Darstellung entwickeln. „Im Atelier finde ich die Konzentration und die Anleitung, die ich brauche. Das Ergebnis ist nicht nur ein Bild, sondern eine nachhaltende gute Erfahrung in der Gruppe. Ich freue mich immer schon auf diese besonderen Tage“ sagt eine Teilnehmerin, die bereits in anderen Kirchen an dieser Veranstaltung teilgenommen hat.
Am 14. Oktober wird in der Martinskirche eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Jörg Frank eröffnet. Sieben großformatige Bilder zum Thema „Vater unser“ werden gezeigt. Anmeldungen sind erbeten an sankt-goar@bistum-trier.de. Das Atelier in der Kirche fand in diesem Jahr zum ersten Mal in Oberwesel statt und wurde veranstaltet vom Pastoralen Raum Sankt Goar in Kooperation mit der Familienbildungsstätte/Mehrgenerationenhaus Koblenz.